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Geschichte der Stadt

Die Entstehung des heutigen Ortsteiles Wüstenbrand wird um 1148 vermutet, die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1346. Etwas später, mit der Entdeckung von Silbervorkommen, wurde der Grundstein für die Herausbildung einer Siedlung “uff den Hohen Stein” bei Waldenburg gelegt. Der Bergbau wurde zum typischen Gewerbe dieser Zeit. Die Siedlung wurde 1430 durch die Hussiten zerstört, und erst im Jahre 1473 kaufte der Freiberger Ratsherr Münzner ein liegen gebliebenes Bergwerk. Es wurden die Schächte “Lampertus”, “St. Anna” und “Gottes Wille” angelegt. Um 1510 erhielt Hohenstein durch Gräfin Anna Gratiosa von Schönburg das Stadtrecht. Besonders um 1600 war die Ausbeute an Silber, Kupfer und Arsenerzen sowie etwas Gold besonders groß.
Die Siedlung wuchs sehr schnell und Kurfürst Johann Georg I. ließ daher ein Bergamt errichten. Nach dem Ausbruch der Pest bildete sich 1680 in den Wäldern östlich von Hohenstein eine weitere Siedlung heraus. Diese Siedlung, erst ”Neuhohenstein”, dann “Waldplätze” genannt, erhielt später den Namen Ernstthal.
In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts etablierte sich die Leineweberei und Bleicherei, später die Strumpfwirkerei. Beide Gewerbe bildeten die Grundlage für die, neben dem Bergbau, bald vorherrschende Textilindustrie. Zum weiteren wirtschaftlichen Aufschwung trug 1858 der Anschluss an die Eisenbahnlinie Chemnitz - Zwickau bei. Vom Bahnhof Wüstenbrand aus wurden 1897 die Strecken nach Chemnitz - Altendorf und nach Lugau bzw. Oelsnitz/Erzg. in Betrieb genommen.
Im Jahre 1898 erfolgte die Vereinigung der bis dahin selbstständigen Städte Hohenstein und Ernstthal.
Die Bergbauära endete 1910, als im Erzbergwerk “St. Lampertus” die letzte Schicht gefahren wurde. Heute erinnern noch verschiedene Straßennamen, wie die Goldbachstraße, das Silbergässchen oder der Lampertusweg und das dortige Bergmannsdenkmal an die vom Bergbau geprägte Zeit. Das vom Freundeskreis Geologie und Bergbau e.V. genutzte ehemalige Huthaus des St.-Lampertus-Richtschachtes beherbergt heute eine Ausstellung zur Bergbaugeschichte. Seit 2008 sind Teile des noch zugänglichen Grubengebäudes als Besucherbergwerk zugänglich.
Im Jahre 1927 fand vor den Toren der Stadt das erste Motorradrennen statt, die Geburtsstunde der legendären Rennstrecke “Sachsenring”. Durch den Anschluss an das Autobahnnetz, welcher 1937 erfolgte, verbesserte sich die verkehrsmäßige Erschließung deutlich. Von den Kämpfen im 2. Weltkrieg blieb die Stadt weitestgehend verschont, daher gab es kaum zerstörte Gebäude.
Während der DDR-Zeit entstanden mehrere große Wohnsiedlungen. Die Wirtschaft war von der Möbelstoffweberei, einigen Betrieben der Metallverarbeitung sowie einem großen Kühlbetrieb geprägt.
Im Zuge einer Verwaltungsreform wurde unsere Stadt 1952 Sitz des gleichnamigen Landkreises, welchen sie bis 1994 innehatte. Seit 1995 ist Hohenstein-Ernstthal “Große Kreisstadt”. Durch die Eingemeindung von Wüstenbrand, der Gemarkung Oberwald sowie Teilen der Gemarkung Oberlungwitz ab 1999 erstreckt sich die Stadt nun über eine Fläche von 18,3 km².