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Historische Rückblicke aus dem Stadtarchiv

Vor 100 Jahren ... (Juli 1921) Auszüge aus dem Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt

 71. Jahrgang (1921)  (Rechtschreibung im Original)

1. Juli 1921

2. Juli 1921

14. Juli 1921
Die Abschiedsfeier für Frl. Martha Keilhaus im Vereinszimmer der St. Christophorigemeinde am Mittwoch abend nahm einen schönen, würdigen Verlauf. Die Mitglieder der weiblichen Jugendvereine, darunter auch mehrere Frauen, die ihnen früher angehört hatten, hatten dazu eingefunden. Der Stuhl der Scheidenden war mit Blumen bekränzt. Nach der Eröffnungsandacht trug ein junges Mädchen ein Abschiedsgedicht vor. Herr Pfarrer Rietzsch gedachte dann in längerer Ansprache den Verdienste von Frl. Keilhaus, die sich in ihrer langjährigen Arbeit um den Verein wie um die ganze Gemeinde erworben hat, und überreichte ihr vom Landesverband für weibliche Jugendpflege ein Ehrendiplom sowie Büchergeschenk im Auftrage des Kirchenvorstandes. Darauf sprach ihr Frl. Martha Holzacker den herzlichen Dank der Vereine aus und überreichte ihr eine Dankesgabe in deren Namen. Ein lustiges Dreigespräch von jungen Mädchen, Lieder zur Laute und Gesänge füllten den übrigen Teil des Abends aus. Frl. Keilhaus dankte in bewegten Worten für die ihr erzeigten Aufmerksamkeiten. Nachdem Frl. Holzacker als ihre Nachfolgerin begrüßt worden war, schloß der schöne Abend mit Gesang und Gebet. Frl. Keilhaus verläßt in den nächsten Tagen unsere Stadt; die Gemeinde wird ihrer Verdienste allezeit dankbar gedenken.

19. Juli 1921
In der vergangenen Nacht hat sich auf der Bahnstrecke zwischen den Steinert’schen und der Seidenwarenfabrik von Aug. Voß Nachf. ein 21jähriger junger Mann von hier, der auf der Chemnitzer Straße wohnt, tödlich überfahren lassen. In einer hinterlassenen Karte gibt er als Grund des Selbstmordes Liebeskummer an.

21.Juli 1921

23. Juli 1921
Mit dem Appreturbesitzer Adolph Pfefferkorn wird morgen ein Mann zu Grabe getragen, der vielfach im Gemeinschaftsleben unserer Stadt in opferwürdiger Weise tätig war. Seit seiner Jugend gehörte er dem Turnverein von 1856 an, wo er sich oft durch rege Arbeit betätigte. Nach seiner Militärzeit galt seine Opferwilligkeit dem Militärverein „König Albert“, indem er viele Jahre als 2. Vorsteher wirkte. Während des Krieges diente er dem Vaterlande, indem er sich bereitwilligster Weise und mit viel Geschick und Erfolg der „Jugendwehr“ als Mitführer zur Verfügung stellte. Nun hat ihn ein allzu früher Tod nicht nur den Seinen und seinem von ihm hochgebrachten Betrieb, sondern auch allen denen, für die er immer gern ein offenes Herz hatte, entrissen. Seiner wird sicher stets in Dankbarkeit gedacht werden. Leicht sei ihm die Erde.