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Sonderausstellung "Karl-May und Chemnitz"

22.02.2025 - 15.02.2026

Kuratoren: Jörn Richter und André Neubert

Karl May und Chemnitz

Der literarische Vater von Winnetou und Old Shatterhand ein Chemnitzer?

Im strengen Sinne war es der als Schönburger-Hinterglauchauer 1842 im armen Weberstädtchen Ernstthal Geborene, 1912 in Radebeul bei Dresden Gestorbene gewiss nicht. Dennoch kann der berühmte „sächsische Lügenbold“ und außergewöhnliche Fabulierer – bis heute der meistgelesene Schriftsteller deutscher Sprache – zum Kreis der Chemnitzer Autoren durchaus gezählt werden. Im Verlauf der Biografie Karl Mays spielte die Stadt Chemnitz zweifellos eine beachtenswerte Rolle.

So war er hier als Fabrikschullehrer tätig. Infolge eines imaginären „Uhrendiebstahls“ (die Verurteilung erfolgte diesbezüglich infolge „unbefugter Benutzung“) musste er auch seine erste Haftstrafe im Chemnitzer Bretturm antreten. Der Delinquent verbüßte seine Strafe vom 8. September bis 20. Oktober 1862 in dem Chemnitzer Stadtgefängnis. Weit schlimmer als die Haft, die May im Zustand „innerlicher Versteinerung“ erlebte, erwies sich allerdings dem rechtskräftig Verurteilten die offizielle Streichung aus der Liste der Schulamtskandidaten. Sachsen hatte nunmehr einen Lehrer weniger, dafür einen Schriftsteller mehr:

Die Chemnitzer Zeit Karl Mays belegt, dass das Leben eines Schriftstellers genauso spannend sein kann wie die Abenteuer seiner literarischen Helden. Und da ist noch längst nicht alles bekannt. Was aber die Berührung dieser Biografie mit der Stadt Chemnitz betrifft: Bei allem, was die Karl-May-Forschung im letzten Jahrhundert aufklärte, bleibt Chemnitz gleichwohl noch ein „heller Fleck“. Zahlreiche Forschungs-ergebnisse zum Thema „Karl May und Chemnitz“ werden in der Sonderausstellung des Karl-May-Hauses, in dem Jahr 2025, in dem sich Chemnitz als Kulturhauptstadt präsentiert: informativ und würdig.

Die Schnittmengen der beiden Städte Hohenstein-Ernstthal und Chemnitz sind vielfältig, oder hatten Sie schon gewusst, dass der erste Chemnitzer Oberbürgermeister Dr. Wilhelm André seine letzte Ruhestätte auf dem Hohensteiner Friedhof hat oder dass die Chemnitzer Freimaurerloge „Zur Harmonie“ in Hohen- stein gegründet wurde oder dass der erste Student der Chemnitzer Universität ein Hohensteiner war ...

Die neue Sonderausstellung des Karl-May-Hauses schafft diesbezüglich Aufklärung. Es gibt viel zu berichten und Karl May und Chemnitz betreffende Akten, Dokumente und Bilder sind immer noch reichlich in den Beständen von Staatsarchiv, Stadtarchiv, Industriemuseum und auch dem Schlossbergmuseum der Kulturhauptstadt Chemnitz aufzuspüren…

(Quelle: Amtsblatt Hohenstein-Ernstthal 02/2025, S. 19)

Veranstaltungsort

Karl-May-Haus
Karl-May-Str. 54
09337 Hohenstein-Ernstthal

Veranstalter: Karl-May-Haus